
Tradition und Moderne
Unser Feuerwerk auf dem Olewiger Weinfest

T RIER. Gerade ist das Zurlaubener Heimatfest zu Ende gegangen. Zehntausende haben dort und zuvor beim Altstadtfest ausgiebig open air gefeiert. .
Doch die Zeit der Freiluftpartys ist damit noch nicht zu Ende. Die Vereinigung der Olewiger Winzer steht bereit: Traditionell richtet sie am ersten Wochenende im August das Olewiger Weifest aus. In diesem Jahr wird es das 71. Weinfest sein. Grund genug für ein Gespräch mit Peter Terges und Geschäftsführer Franz Kick, der mit einer kurzen Unterbrechung der Vereinigung nun schon seit zehn Jahren hilfreich zur Seite steht.
Ein Beitrag von Rolf Lorig
Welches Getränk steht für die Moselstadt Trier? Früher war das keine Frage. Die meisten hatten davon eine klare Vorstellung: “Der Wein.” Doch startet man heute erneut eine kleine Umfrage, fällt das Ergebnis völlig unterschiedlich aus. Denn neben dem Wein denken viele an Bier oder Viez. Die Zeiten ändern sich eben. Gut, dass das Trier-Olewiger Weinfest, wie die Veranstaltung offiziell heißt, von Menschen ausgerichtet wird, die zwar eine starke Verbindung zur Tradition haben, sich der Moderne aber nicht verschließen. Das zeigte sich beispielsweise, als die Olewiger Winzer 2016 die Syrerin Ninorta I. zur Trierer Weinkönigin wählten. Oder im vergangenen Jahr, als die Sinologin Bärbel I. die Nachfolge von Ninorta antrat. Zwei Beispiele, die für die Weltaufgeschlossenheit der traditionsbewussten Winzer stehen.
Mit Johannes Kemmer kommt der jüngste Schirmherr aller Zeiten
Wobei die Tradition nach wie vor hochgehalten wird. Denn seit nunmehr 70 Jahren feiern die Olewiger mit Zehntausenden von Nah und Fern ihren Wein. Originale wie der singende Kellermeister Horst Schmidt gehören ebenso mit dazu wie die Musikvereine und die unvermeidlichen Honoratioren. Doch auch die Moderne hat hier ihren festen Platz. Angefangen bei dem Schirmherrn der Volksbank Trier. Dieses Jahr handelt es sich um den jüngsten Schirmherrn aller Zeiten. “Daran habe ich schon seit Jahren gearbeitet”, sagt Winzer Peter Terges, der für viele Motor und Gesicht des Festes ist. Johannes Kemmer heißt der kommende Schirmherr, der ab der Krönungsfeier am Mittwoch, 2. August, das Amt übernehmen wird. Als Regionaldirektor arbeitet er für die Volksbank Trier.

Stichwort Krönungsfeier: Das ist dann auch der Tag, an dem die noch amtierende Weinkönigin Katja Leiendecker ihre Krone an Nachfolgerin Leonie Zeimet übergeben wird. Die junge Weinkönigin ist eine echte Olewigerin und kommt aus dem Hause Zeimet.
Wein-Majestäten aus der gesamten Region
Tradition und Moderne – wie wollen die Olewiger Winzer ihr Fest feiern? “Vor allem gemütlich und fröhlich”, lacht Geschäftsführer Franz Kick. Dass die Krönungsfeier im Klostergarten bereits mittwochs erfolgt, ist eine Errungenschaft der Moderne. Früher fand die erst samstags im Festzelt statt. Und es ist Tradition, dass fast alle Wein-Majestäten aus der umliegenden Region – einschließlich Luxemburg – zur Krönungsfeier kommen, was in Summe mehrere Bänke vor der Bühne füllt. In diesem Jahr werden es besonders viele Majestäten sein. Denn Geschäftsführer Franz Kick hat auch alle noch lebenden früheren Olewiger Weinköniginnen der vergangenen sieben Jahrzehnte zur Feier eingeladen. Die älteste dürfte dabei laut Kick mit Anfang 90 Magdalene Faber, geb. Schieben sein. Sie repräsentierte 1950 den Olewiger Wein und lebt heute im Nachbarstadtteil Irsch.
Das Weinglas, aus dem am Krönungsabend getrunken wird, ist wiederum ein Glas der Moderne. Was nicht zuletzt auch die aufgedruckten modernen Portraits der beiden 200-jährigen “Geburtstagskinder” Karl Marx und Friedrich Wilhelm Raiffeisen (Zeichner: Johannes Kolz) sowie das Logo des Sponsors Volksbank bekunden. Und da das Jubiläumsjahr auch die Tradition bedienen wird, kommen am “sozialen Tag” – das ist der bislang veranstaltungsfreie Donnerstag, an dem es besonders zivile Preise und auch Wein-Überraschungen geben wird, laut Peter Terges die alten Säntis-Becher zum Einsatz, die auch heute noch ihre Freunde haben.
Tradition hat zudem das große Feuerwerk am Freitagabend um 23 Uhr, für das schon seit langen Jahren wie auch beim Zurlaubener Heimatfest Feuerwerkweltmeister Steffes-Ollig verantwortlich zeichnet. In diesem Jahr schießen die Feuerwerker ihr Pyrospektakel von einer Fläche unterhalb der ehemaligen Wetterstation ab. Der Grund für den Ortswechsel: “Wir hoffen, dass von diesem Ort aus alle Gäste das Feuerwerk gleich gut sehen können”, erläutert Franz Kick.

Spaß und Spannung gibt es am Sonntag, 5. August, nachmittags beim Fassrollen. Da haben sich Terges und Kick zusammen mit den übrigen Winzern etwas Neues einfallen lassen: erstmals kommen 500-Literfässer zum Einsatz. “Nachdem im vergangenen Jahr auch unsere damalige Bundesfamilienministerin Katarina Barley an den Start gegangen ist, erhoffen wir uns mit dem Einsatz von kleineren Fässern nicht nur einen neuen Akzent, sondern auch die Teilnahme von weiteren Frauen.” Und noch etwas wünschen sich die Organisatoren: “Dass auch die Trierer Kommunalpolitik Teams an den Start schicken wird.” Ein Grund dafür fällt Peter Terges sofort ein: “Schließlich haben wir im kommenden Jahr Kommunalwahlen”, meint er mit einem verschmitzten Lächeln.
Zwei Wünsche hat der umtriebige Winzer zum Schluss: “Tolles Wetter, das uns viele Gäste bringen wird, und zufriedene Standbetreiber am Ende des Weinfestes.” Und noch etwas brennt ihm unter den Nägeln: “Bedanken möchte ich mich bei allen Winzern und Unternehmen, die maßgeblich zum Erfolg des Festes beitragen. Mein besonderer Dank aber gilt unserem Geschäftsführer Franz Kick, ohne dessen Engagement die vielfältigen Vorbereitungen gar nicht möglich wären.”














































































